Die Architektur einer Organisation lenkt den Menschen.

Strukturen lenken das Handeln und deshalb sind Design und Architektur einer Organisation maßgeblich für dessen Wirkmächtigkeit und Wirkrichtung. Sie können maßgeblich für Gesundheit bei den Beteiligten und für Nachhaltigkeit in den jeweiligen Welten sorgen – wenn sie richtig gebaut sind.

In a nutshell – worum geht es?

Konnektive Unternehmensführung baut Strukturen so, dass das Potenzial aller Beteiligten optimal zur Geltung kommt. Das ist in einer Kultur des Miteinanders der Fall, bei der niemand zurückgelassen wird. Jede andere Organisationsform erzeugt an vielen Stellen Reibungsverluste – um den Preis scheinbarer Schnelligkeit.

Organisationen können eine wahre Strukturbaumeisterschaft entwickeln. In einem einzigen Entwicklungsschritt kann man Konfliktkosten reduzieren, die Effizienz der Prozesse steigern und damit die Effektivität der Zielerreichung deutlich erhöhen. Dabei führt die Art und Weise des Miteinanders automatisch in friedliche und gesunde Strukturen.

Strukturen lenken.

Das mag uns oft nicht bewusst sein, doch wenn man aufmerksam herumblickt, kann man überall Strukturen entdecken, die uns lenken. In der Natur sowieso, aber es gibt auch eine unendliche Anzahl menschengemachter Strukturen. Einige Beispiele im menschlichen Alltag sind Verkehrsampeln, Regalsysteme im Supermarkt, Werbung, Gebäude, Wegweiser und Wegenetze, Geldausgabeautomaten, Pipelines, Lieferketten, Gesetze und Vorschriften, Computerprogramme, Nachrichtensendungen, Organisationsanweisungen, Kantinen, Online-Shops, Schwimmbäder uvam. Wenn man den Blick für Strukturen einmal geschärft hat, erblickt man sie überall. 

Aktuell werden Strukturen von wenigen erschaffen, gelten jedoch für viele. Das hat einen entscheidenden Nachteil: solcherart entwickelte und gebaute Strukturen erzeugen jede Menge systemische Reibungsverluste sowie Widerstände bei Menschen, denen sie nicht – wie gemeint und beabsichtigt – dienlich sind.

Strukturen für andere zu bauen, entspricht einer Haltung „Ich weiß, was gut für Dich (und die Gemeinschaft) ist“. Das ist vom Prinzip her mit einer „Macht-über“-Haltung und dementsprechend einer Übergriffigkeit verbunden. Es ist etwas grundlegend anderes Strukturen mit Menschen zu bauen, die autonom und eigenverantwortlich sind und zu echter, ehrlicher und transparenter Kooperation bereit sind.

Menschengemachte Strukturen aufrechterhalten.

Damit Strukturen auf Dauer bestehen können, braucht es Menschen, die sie aufrechterhalten und dafür gibt es fünf Gründe:

  1. Ich glaube daran, dass das wirklich gut ist.
  2. Ich habe einen deutlichen eigenen Vorteil daraus.
  3. Ich werde mittels Rechtsordnung, die von wenigen erstellt wird, dazu gezwungen.
  4. Ich habe Ängste oder Nöte, die mich zum Mitmachen bewegen.
  5. Ich setze mich nicht mit der Thematik auseinander und laufe einfach mit den anderen mit.

Lähmende Gewöhnung

Sobald Strukturen etabliert sind, rücken sie rasch aufgrund des Gewöhnungseffektes in den Hintergrund. Mitunter geht das so weit, dass sie nicht mehr bewusst sind und auch deren Zweckmäßigkeit nicht mehr hinterfragt wird. Das kann dazu führen, dass ein System immer enger wird, weil die Strukturen (automatisch) immer mehr in Richtung Geordnetheit führen. Im selben Maß wie Ordnung zunimmt nehmen Freiheitsgrade, Flexibilität und Unbestimmtheit ab. Die Selbstregulierungsfähigkeit, die Resilienz – also die Anpassung an sich ändernde Umstände – werden dadurch ebenfalls gelähmt. Diese Phänomene gelten für große Strukturen wie z.B. Staatengebilde genauso, wie für kleinere Entitäten wie ein Unternehmen, ein Team oder zwischen zwei Menschen. Oft brauchte es dann heftige Krisen, um das ganze wieder wachzurütteln.

Die Haltung als Ausgangspunkt für die Kultur

Die Kultur eines Systems bestimmt auch maßgeblich welche Strukturen in ihm existieren (können). Ist es ein hierarchisches System, indem verhältnismäßig wenige die Regeln bestimmen, die dann für viele gelten? Ist es ein Prozess kooperativen Miteinanders, bei dem alle gemeinsam den Strukturen Form und Gestalt geben und sie auch laufend weiterentwickeln?

Dabei kommt der eigenen Haltung (das Wie) bei einem Thema (das Was) große Bedeutung zu. Denn das Wie bestimmt das Klima in dem das Miteinander stattfindet. Ist dieses Miteinander ehrlich, effizient, gehemmt, wohlwollend, täuschend, geizig, streitend, vital, herrschend, überzeugend, kooperativ, leistungsorientiert, ehrlich, verschleiernd, manipulierend, transparent, usw. …?

Egal, wie es ist, die Haltung erzeugt ein Klima und dieses forciert zunehmend eine Kultur, alles zusammen prägt die Kommunikation und das Handeln im Außen.

Menschen, Themen und Strukturen kongruent miteinander verbinden.

Konnektive Unternehmensführung etabliert über den Fokus5Raster einen hocheffektiven und vollständig transparenten Prozess für agiles Strukturenbauen im jeweiligen Kontext. Es begleitet die Beteiligten bei einem Thema

  • sich selbst zu positionieren,
  • die eigene Position anderen verständlich zu kommunizieren,
  • die Sichten der Beteiligten transparent zu machen und ihre Welten zu verbinden,
  • darauf aufbauend eine gemeinsame Position zu formulieren und schließlich
  • eine Umsetzungsstruktur zu bauen, mit der alle ans Ziel gelangen und entsprechend handeln können.

Das Vorgehen garantiert, dass sich Menschen über ein Thema stimmig zu einer Struktur verbinden können, die den Beteiligten und dem Ziel gleichermaßen dienen.

Fazit

Über eine friedliche, vertrauensvolle Kultur bekommt auch die Struktur eine Qualität von Gewissheit, die trägt. Das gibt Sicherheit für die Navigation im Alltag. Kultur und Struktur sind kongruent miteinander verzahnt und befruchten sich gegenseitig. Beide stehen als klare Referenzpunkte im Alltag zur Verfügung und lenken auch neu hinzukommende Themen zuverlässig.

Ganz nebenbei sorgt das Vorgehen in der Konnektiven Unternehmensführung  automatisch für Gesundheit bei den Beteiligten, weil Transparenz und Eindeutigkeit ganz wesentliche Parameter sind, um sich selber als Mensch im Alltag orientieren und entsprechend handeln zu können.

Wichtig beim Bau von Strukturen ist für deren Architektinnen und Architekten die Richtung klar zu haben, in welche Richtung die Struktur wirken soll. Denn Strukturen lenken jedes noch so „kleine“ Handeln, ohne dies so explizit zu benennen.

Es gehört zum Wesenskern von Strukturen im Alltag quasi automatisch zu steuern, damit man nicht mehr darüber nachdenken muss. Umso bedeutender ist es, in diesen Strukturen keine Fehllenkungen einzubauen und sie durch Offenheit und Vitalität resilient zu halten.

Interessiert?

Strukturbau ist eine Kernkompetenz erfolgreicher Unternehmensführung. In ihr drückt sich auch die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit aus. Strukturen miteinander bauen, die auch nachfolgenden Generationen noch dienen, ist angewandte Nachhaltigkeit und eigentlich kinderleicht. Kommen wir doch ins Gespräch.

Günter Strobl

Kontexter

Strukturen schaffen ist wie ein Bauen mit Bausteinen. Wenn man es auf eine Art und Weise macht, dass die Vielfalt der Gruppe als Ressource genutzt wird, dann entsteht nach und nach Gebilde, die allen taugen. 

Wir sind als Menschen immer von Strukturen umgeben. Sie hat mich gelehrt: Es ist eigentlich ganz einfach sie so zu bauen, dass sie für alle passen – auch für zukünftige Generationen. Kommen wir ins Gespräch.

Veröffentlicht: 22.Oktober 2022